Sydney 2007 - work & travel Australia

Sonntag, 21. April 2013

Saida, Jezzine und viel Regen...

Saida, im osmanischen Haus...
Yvette, Lewis, kenn ich nicht, Audrey.






So, aus aktuellem Anlass werde ich mal wieder einen Post über mein Leben hier im Libanon einschieben bevor es mit Bildern aus Jordanien weitergeht. Diese Woche war vor allem durch eines geprägt, und zwar eine ganze Menge Regen! Seitdem ich im Januar hier ankam hat es nie so viel geregnet wie diese Woche, man konnte den Eindruck bekommen Beirut wird bald untergehen oder das Ende der Welt steht unmittelbar bevor, am Dienstag habe ich meinen Optimismus das Wetter betreffend mit einer Dusche unter freiem Himmel bezahlt und bin klatschnass geworden. Seit heute Nachmittag, das sei an dieser Stelle angemerkt, ist es aber besser und auch die Wettervorhersage für die kommende Woche ist recht vielversprechend. Trotz der suboptimalen Witterungsbedingungen war ich gestern unterwegs, diesmal mit Audrey, ihrer syrischen Mitbewohnerin Yvette, und Lewis, einem Engländer der gerade hier zu Besuch ist und in der WG von Audrey und Yvette Asyl auf der Couch gefunden hat. Mit für mich untypischem Optimismus habe ich keinen Schirm mitgenommen in den Libanon und hier auch keinen gekauft, aber gestern Morgen als ich los wollte hat es so geschüttet, dass ich dann doch lieber mit Schirm losziehen wollte, glücklicherweise hat mir Phillipe einen geliehen. Zunächst sind wir nach Saida gefahren, einer kleinen Hafenstadt im Süden des Libanon, aber auch dort war das Wetter nicht wirklich besser. Zunächst liefen wir durch die engen Gassen zum souq, den traditionellen arabischen Marktständen die zum Glück sogar größtenteils überdacht sind in den engen Gassen der Altstadt. Anschließend ging es in ein altes (aber restauriertes) osmanisches Haus und in das örtliche Seifenmuseum, der Eintritt war gratis aber so besonders viel zu sehen gab es auch nicht, angenehm war vor allem, dass es drinnen nicht regnete. 


Die engen Gassen in Saida bei Regen...

Im Seifenmuseum.

Nachdem wir Saida abgehakt hatten wollten wir nach Jezzine weiter, einem kleinen Örtchen in den Bergen. Yvette hatte als Arabisch-Muttersprachlerin das zweifelhafte Vergnügen uns ein preiswertes Verkehrsmittel herbeizuverhandeln und schließlich quetschten wir uns zu viert auf den Rücksitz eines uralten Mercedes der bestimmt älter war als ich, dafür war die Fahrt für umgerechnet einen Euro aber wirklich nicht teuer. Vorne jedoch wäre es auch nicht besser gewesen, den Platz dort teilten sich der Fahrer und zwei weitere nicht gerade schlanke Männer. Dass das Auto überhaupt fuhr grenzte an ein Wunder, es ging ordentlich bergauf und vom Sound her erinnerte es schwer an ein altes Propellerflugzeug welches kurz vorm abheben ist. Abgehoben sind wir aber nicht, dafür aber ein anderes Auto welches kurz vor uns aus dem strömenden Regen auftauchte und umgekippt auf der Seite lag, den Insassen war aber zum Glück nichts passiert. Nach einiger Zeit erreichten wir letztlich Jezzine, ein Ort in den Bergen auf 950m der im Lonely Planet mit seinen „cool summer temperatures“ angepriesen wird. Cool war es tatsächlich, denn während es schon unten kühl war, war es oben einfach nur kalt, einige hundert Höhenmeter weiter oben in den Bergen erkannte man sogar Neuschnee. Wir liefen dann ein Stück bergab zu einem Aussichtspunkt unterhalb des Ortes, der auch für einen Wasserfall bekannt ist, den man von unserem Standpunkt aus zwar ausgezeichnet hören, aber nicht sehen konnte. Dafür hätten wir ein ganzes Stück weiterlaufen müssen, ein Gedanke der aber aufgrund der Kälte niemand wirklich mit Freude erfüllte, und so entschlossen wir uns wieder zurück nach Saida zu fahren, diesmal mit einem sehr langsamen Bus, bevor es dann in einem Minibus wieder zurück nach Beirut ging. Rein wettertechnisch hätten wir uns glaube ich keinen mieseren Tag aussuchen können, lustig war es aber trotzdem... und wie dem aufmerksamen Beobachter nicht entgangen sein dürfte war ich mal wieder beim Friseur, allerdings schon letzte Woche, und bin echt zufrieden, meine Friseurin in Deutschland macht es auch nicht besser, nimmt aber 10 Euro mehr.

Also um ein kurzes Fazit der Wcohe zu ziehen, auch im Libanon ist der April launisch, ich hoffe die Woche in Deutschland war weniger regenreich. Beste Grüße aus Beirut!

Auf dem Weg nach Jezzine, zu viert auf dem Rücksitz eines uralten Mercedes...

Aussichtspunkt bei Jezzine.

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