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Montag, 4. März 2013

Qadisha Valley I

Qadisha River
Tief eingeschnitten: Das Qadisha Valley





































Am Sonntag war ich mal wieder unterwegs, diesmal im Qadisha-Valley im Norden des Libanon. Der einzige Nachteil an diesen Touren ist, dass man wirklich früh aufstehen muss, mein Handy weckte mich schon um 6 Uhr morgens. Wer weiß, wie heilig mir mein Schlaf ist, und considernd, dass ich für die Uni an drei Tagen die Woche früh raus muss, kann sich denken, was das für ein Opfer für mich ist. Wenn man mal ein ruhiges Beirut erleben will, bietet sich der Sonntagmorgen an, das ist so ziemlich die einzige Chance mal durch Beirut zu laufen ohne massenweise Autos zu begegnen. Das war allerdings nicht mein Ziel, sondern eher den Treffpunkt von Liban Trek, mit denen ich ja schon in der Woche zuvor eine Tour gemacht hatte, zu erreichen, der oben in Achrafie liegt (Beirut ist ziemlich bergig). Um 8 Uhr ging es dann pünktlich los und per Bus aus Beirut heraus an der Küste entlang Richtung Norden. Irgendwann ging es dann rechts weg und in die Berge...



Tobo, das Mammut Shirt bewährt sich immer wieder bestens, war n Topgeschenk!

Brücke über den Qadisha, die noch von den Römern stammt...

Der Startpunkt unserer Wanderung lag auf etwa 500m im Qadisha-Valley und zunächst ging es bergab zu einem kleinen Fluss, welcher der Einfachheit halber den sinnigen Namen Qadisha trägt. Von dort ging es wieder bergauf durch den Wald und mit jedem gewonnenen Höhenmeter wurde die Sicht besser. Überhaupt war es eine sehr bergige Wanderung, die vom Anspruch her als „hard“ bewertet wird. Nach dem ersten Anstieg passierten wir eine verlassene Siedlung, von denen es im ganzen Tal eine Menge gibt. Dort erklärte uns unser Guide auch, dass das Tal oft als Rückzugsort für verfolgte religiöse Gruppen diente, da es sehr unzugänglich und von erhöhten Standpunkten aus bestens zu verteidigen ist. Im Qadisha Valley, was übersetzt so viel wie heiliges Tal heißt, siedelten seit dem 5. Jahrhundert Maroniten (=Christen), von deren Präsenz auch zahlreiche in Höhlen gebaute Kirchen zeugen, darunter auch die älteste Kirche im Libanon. Zudem entstanden an den Felswänden nicht nur Kirchen, sondern auch Klöster. Nach dem ersten Anstieg ging es wieder hinunter und auf  die andere Seite des Qadisha, über eine Brücke die noch aus Römerzeiten stammt. Überhaupt spart das Tal nicht mit Superlativen, es ist seit 1998 World Heritage Site der Unesco und über dem Tal thronen majestätische schneebedeckte Berge, darunter auch der höchste Berg des Libanon, der immerhin 2370m hoch ist. 




Das Wetter war von Anfang an sehr angenehm und recht warm, es fühlte sich wirklich wie Frühling an. Nur die Sonne hatte es etwas schwer denn eine hartnäckige dünne Wolkenschicht hing am Himmel, die dann gegen Nachmittag dichter wurde. Das hatte aber auch so seine Vorteile, denn ohne Wolken hätte ich mir ziemlich sicher genauso wie letzte Woche einen Sonnenbrand geholt. Die Natur jedenfalls war herrlich, nicht nur die Wärme war angenehm, auch die Ruhe die nur ab und an vom gurgeln und dahinfließen des Qadisha unterbrochen wurde, die zwitschernden Vögel und die zahlreiche Blumen die am Wegesrand blühten rundeten das Bild ab...

(...Fortsetzung folgt)

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