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Das "Ei" und im Hintergrund die Blaue Moschee |
Nachdem das Wetter die ersten
Tage hier nur so semiprächtig war, hat es sich die letzten beiden Tage nur von
seiner Schokoladenseite gezeigt. Am Samstag war es nicht den ganzen Tag sonnig,
aber doch alles in allem sehr angenehm, vor allem verglichen mit Freitag wo es
den ganzen Nachmittag und Abend hindurch nur geregnet hat. Dafür sind die
Straßen hier aber offenbar einfach nicht ausgelegt und so war man näher am
schwimmen als am laufen, ich war am Nachmittag nur nochmal kurz an der Uni, zu
mehr war das Wetter einfach nicht einladend.
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Place des marytrs |
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Die Deutschen sind halt überall |
Am Samstagmorgen lief ich dann
nach downtown und machte einen kurzen Abstecher zur Blauen Moschee, die wohl
nicht ganz so beeindruckend ist wie ihr Pendant in Istanbul, aber auch ziemlich
riesig und massiv. Auf dem Weg zur Blauen Moschee passiert man auch das „Ei“,
ein 1965 entworfenes und nie fertig gestelltes Einkaufszentrum mit Kino,
welches im Bürgerkrieg schwer beschädigt wurde und nun in einem
Wolkenkratzerkomplex der daneben entsteht integriert werden soll. Die Blaue Moschee
und das Ei sind nur wenige hundert Meter voneinander entfernt und verkörpern
sehr gut das Bild, welches ich von Beirut bisher gewonnen habe: Beirut ist eine
Stadt mit starken Kontrasten. Reich und arm, alt und neu, hässlich und
stilvoll, chaotisch und geordnet, sauber und dreckig,... alles das liegt nah
beieinander und geht ineinander über, schneller als man schauen kann.
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Place de l'Étoile |
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Manchmal kommt man einfach nicht wieter, Sicherheit geht vor... |
Und so kontrastreich ging es
weiter, denn als nächstes lief ich am Place des Martyrs vorbei, der einst im
pulsierenden Herz von Beirut lag, mittlerweile aber von einer nur mäßig
idyllischen mehrspurigen Straße umgeben ist, zu beiden Seiten. Die 1958
erreichtet Statue erinnert an alle die sich für eine Unabhängigkeit vom
Osmanischen Reich einsetzten und dabei ihr Leben ließen. Während des
Bürgerkriegs hat auch die Statue ziemlich gelitten und ist von Einschusslöchern
übersät, wird aber als Mahnmal für den Frieden wohl dort stehen bleiben. Weiter ging es zum Place de
l’Étoile, der sicher einer der berühmtesten Touristenmagnete Beiruts ist. Auch
in dessen Umgebung wurde alle renoviert oder komplett neu gebaut, in den
Straßen um den Platz sind Autos nicht erlaubt, was im sonst ziemlich lauten und
vom Verkehr verstopften Beirut wirklich angenehm ist. Dort ist alles sehr
ordentlich und die Zugänge von allen Seiten werden vom Militär bewacht, in der
Umgebung gibt es zahlreiche teure Geschäfte, die sich die meisten Einheimischen
wohl eh nicht leisten können.
Anschließend lief ich an der
Avenue de Paris am Meer entlang und zur Corniche, die Küstenstraße ist quasi
die „Promenade des Anglais“ Beiruts, auch wenn ihr Pendant in Nizza schon
irgendwie stilvoller ist, in Beirut stolpert man alle paar Meter über eine
Baustelle. Man kann geradezu von einem Bauboom reden, es wird wirklich überall
gebaut und wenn das so weitergeht sieht die Stadt in ein paar Jahren schon
komplett anders aus, man darf gespannt sein.
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In Hamra |
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Grün hat eher Seltenheitswert |
Am Samstagabend waren wir dann so
ziemlich in derselben Besetzung wie zwei Nächte zuvor unterwegs, diesmal in
Gemmayzeh, einem vorwiegend christlichen Virtel in dem viele Bars und Clubs
sind. Nun weiß ich im Übrigen auch, wie libanesisches Bier schmeckt und muss
offen gestehen, dass ich keinen großen Unterschied zu beispielsweise Becks
feststellen konnte, aber ich bin auch nicht wirklich Experte für Bier, meistens
schmeckt Bier finde ich ziemlich nach Bier und damit hat sichs!
Heute war das Wetter endgültig
perfekt, sonnig und angenehm warm, hat echt was von Frühling, und das im
Februar. Zunächst suchte (und fand) ich den zweiten Campus der USJ, der etwas
weiter von meinem Quartier entfernt ist und bei dem ich morgen nochmal vorbei
schauen und eruieren werde, ob man sich dort denn schon einschreiben kann, denn
meines Wissens nach habe ich die große Ehre mich an gleich drei Fakultäten
einzuschreiben, was aber wohl gar nicht so toll wäre, da es auch dreifache
Bürokratie bedeutet, aber mal sehen... vielleicht täusche ich mich auch. Danach
lief ich in’s Saifi Village, ein Künstlerviertel, so wird es zumindest überall
beworben. It’s supposed tob be arty, I think it’s rather artificial. War schon
etwas enttäuscht, ein Viertel wie aus dem Ei gepellt, überall private
Sicherheitsdienste, teure Wohnungen und Geschäfte und eigentlich kein Platz für
echte Kreativität. Mais bon, dafür ist es ruhig und sauber...
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Nationalmusem |
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Das Beiruter "Flat Iron Building", nicht ganz so wie das in New York... |
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In Saifi Village |
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Wir sind Papst! |
Grüße aus dem im Moment dunklen Beirut!
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