Sydney 2007 - work & travel Australia

Sonntag, 9. Juni 2013

Byblos by night


Sarah und Audrey.

Schon wieder Wochenende und die Klausuren sind fast vorbei, morgen folgt die letzte. Die beiden Klausuren diese Woche waren so lala, ganz komme ich mit der libanesischen Logik des Klausuren schreibens noch nicht klar, in meinem Literaturkurs sollte man so etwas wie eine Textinterpretation basierend auf Hintergrundwissen des Seminars schreiben. Das kam mir allerdings alles ein bisschen unwissenschaftlich vor und aus Deutschland bin ich es einfach nicht gewöhnt, da wir im Master nur noch Hausarbeiten schreiben, und die Methoden und Herangehensweisen dann auch komplett anders sind, zumal ich mich in Englisch weiterhin sicherer fühle als hier alles in Französisch zu haben. Kurzum ich bin zufrieden nicht hier zu studieren was die Methoden und Fächer angeht, dafür liebe ich English und American Studies zu sehr, aber für mich zählen die Klausuren ohnehin nicht, da ich meine credits für einen Bericht über mein Auslandssemester kriege den ich dann noch schreiben muss wenn ich wieder in Deutschland bin. Slightly strange Sache aber so habe ich keinen Druck was Noten angeht. Ans Wetter dagegen könnte ich mich wie bereits öfters erwähnt gewöhnen. In Arabisch wo ich mittlerweile die Ergebnisse habe habe ich dagegen ordentlich gerockt und 17,5 von 20 möglichen Punkten bekommen, was bisher das beste Ergebnis ist von allen mit denen ich darüber gesprochen habe. Zudem hat man ein Zertifikat bekommen das mir vielleicht irgendwann mal was bringt (vielleicht auch nicht, jedenfalls hab ichs). Meine Ohrenschmerzen haben mich glücklicher Weise nicht umgebracht und mittlerweile sind sie verschwunden, dafür ersticke ich jedes Mal fast an den Tabletten Antibiotika die man mir verschrieben hat, aber morgen kann ich auch die absetzen.

Der Hafen von Byblos.
Moi, Sarah, Audrey, Noway, George, Yvette, Zeina und Fahdi.

Wie der Titel schon verrät waren wir in Byblos, am Freitagabend bzw. Nacht. Insgesamt waren wir zu neunt und sind in einem Auto dorthin gefahren. Zum Glück haben die Libanesen alle ridiculously riesige Autos für die sie nie Parkplätze finden, dafür aber Eindruck schinden und den Verkehrsgegner einschüchtern können (ja, Auto fahren ist hier Kampf, noch mehr als bei uns, quasi ein Ersatzkrieg in Zeiten des Friedens, survival of the fittest und so...) oder aber viel transportieren können (meistens wird der Platz jedoch nicht genutzt). Eben dies wurde uns dann zum Vorteil, denn George, der einzige Libanese unserer Gruppe (mit armenischen Wurzeln allerdings) konnte uns alle in seinem Jeep unterbringen, einige mussten dann allerdings doch in den Kofferraum. Neben George waren auch wieder Audrey, Yvette und Noway dabei, außerdem zwei Freunde von Yvette die gerade geheiratet haben (auch aus Syrien, die allerdings ihre Flitterwochen im Libanon verbringen), Sarah aus Holland und Anna aus den USA. In Byblos haben wir dann doch recht schnell einen Parkplatz gefunden (ab und an hat man einfach Glück) und dann ging es Richtung Meer, wo wir nach einer kurzen Runde um den Hafen in einem Restaurant mit Meerblick saßen, echt fantastisch. Zudem ist es hier auch des Nachts sehr angenehm, es ist nicht so heiß wie am Tag, die Luft ist frisch und salzig vom Meer und es wird dennoch nicht kühl. Danach waren wir noch im souq, dem Markt der auch gleichzeitig Ausgehviertel ist und sind dann gegen 2 Uhr wieder aufgebrochen und zurück nach Beirut. Und fahren bei Nacht hat einen großen Vorteil: Man steht ausnahmsweise mal nicht im Stau.

Soweit die Neuigkeiten aus Beirut, beste Grüße nach Deutschland und wo man das hier sonst noch liest!

Die Stadtmauer bei Nacht.



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