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Sarah und Audrey. |
Schon wieder Wochenende und die
Klausuren sind fast vorbei, morgen folgt die letzte. Die beiden Klausuren diese
Woche waren so lala, ganz komme ich mit der libanesischen Logik des Klausuren
schreibens noch nicht klar, in meinem Literaturkurs sollte man so etwas wie
eine Textinterpretation basierend auf Hintergrundwissen des Seminars schreiben.
Das kam mir allerdings alles ein bisschen unwissenschaftlich vor und aus
Deutschland bin ich es einfach nicht gewöhnt, da wir im Master nur noch
Hausarbeiten schreiben, und die Methoden und Herangehensweisen dann auch
komplett anders sind, zumal ich mich in Englisch weiterhin sicherer fühle als
hier alles in Französisch zu haben. Kurzum ich bin zufrieden nicht hier zu
studieren was die Methoden und Fächer angeht, dafür liebe ich English und
American Studies zu sehr, aber für mich zählen die Klausuren ohnehin nicht, da
ich meine credits für einen Bericht über mein Auslandssemester kriege den ich
dann noch schreiben muss wenn ich wieder in Deutschland bin. Slightly strange
Sache aber so habe ich keinen Druck was Noten angeht. Ans Wetter dagegen könnte
ich mich wie bereits öfters erwähnt gewöhnen. In Arabisch wo ich mittlerweile
die Ergebnisse habe habe ich dagegen ordentlich gerockt und 17,5 von 20
möglichen Punkten bekommen, was bisher das beste Ergebnis ist von allen mit
denen ich darüber gesprochen habe. Zudem hat man ein Zertifikat bekommen das
mir vielleicht irgendwann mal was bringt (vielleicht auch nicht, jedenfalls hab
ichs). Meine Ohrenschmerzen haben mich glücklicher Weise nicht umgebracht und
mittlerweile sind sie verschwunden, dafür ersticke ich jedes Mal fast an den
Tabletten Antibiotika die man mir verschrieben hat, aber morgen kann ich auch
die absetzen.
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Der Hafen von Byblos. |
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Moi, Sarah, Audrey, Noway, George, Yvette, Zeina und Fahdi. |
Wie der Titel schon verrät waren
wir in Byblos, am Freitagabend bzw. Nacht. Insgesamt waren wir zu neunt und
sind in einem Auto dorthin gefahren. Zum Glück haben die Libanesen alle ridiculously
riesige Autos für die sie nie Parkplätze finden, dafür aber Eindruck schinden
und den Verkehrsgegner einschüchtern können (ja, Auto fahren ist hier Kampf,
noch mehr als bei uns, quasi ein Ersatzkrieg in Zeiten des Friedens, survival of
the fittest und so...) oder aber viel transportieren können (meistens wird der
Platz jedoch nicht genutzt). Eben dies wurde uns dann zum Vorteil, denn George,
der einzige Libanese unserer Gruppe (mit armenischen Wurzeln allerdings) konnte
uns alle in seinem Jeep unterbringen, einige mussten dann allerdings doch in
den Kofferraum. Neben George waren auch wieder Audrey, Yvette und Noway dabei,
außerdem zwei Freunde von Yvette die gerade geheiratet haben (auch aus Syrien,
die allerdings ihre Flitterwochen im Libanon verbringen), Sarah aus Holland und
Anna aus den USA. In Byblos haben wir dann doch recht schnell einen Parkplatz
gefunden (ab und an hat man einfach Glück) und dann ging es Richtung Meer, wo
wir nach einer kurzen Runde um den Hafen in einem Restaurant mit Meerblick
saßen, echt fantastisch. Zudem ist es hier auch des Nachts sehr angenehm, es
ist nicht so heiß wie am Tag, die Luft ist frisch und salzig vom Meer und es
wird dennoch nicht kühl. Danach waren wir noch im souq, dem Markt der auch gleichzeitig
Ausgehviertel ist und sind dann gegen 2 Uhr wieder aufgebrochen und zurück nach
Beirut. Und fahren bei Nacht hat einen großen Vorteil: Man steht ausnahmsweise
mal nicht im Stau.
Soweit die Neuigkeiten aus
Beirut, beste Grüße nach Deutschland und wo man das hier sonst noch liest!
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Die Stadtmauer bei Nacht. |
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