Für gestern war wieder bestes Wetter angekündigt, und da ich meine Zeit hier in Augsburg bisher hauptsächlich in Sachen (oder direkt an der) Uni verbrachte, war ich umso entschlossener einen sonnigen und warmen Samstag (davon hatte ich bisher nämlich keine seitdem ich auch offiziell im Perso zum Bayern gemacht wurde) zu nichtakademischen Tätigkeiten jeglicher Art zu nutzen, freiluftig versteht sich, bei einem solchen Wetter wäre es schon beinahe eine Straftat nicht draußen zu sein. Motiviert begab ich mich also in den Keller des Mietshauses um zu einer gescheiten (sprich längeren) Radtour aufzubrechen, mein Rad, anscheinend nicht von der selben dynamischen Motivation ergriffen, oder in seiner ungewohnten Rolle als Hauptrad (nachdem es als "altes" Mountainbike in Wiesbaden in den letzten Jahren tatenlos vor sich hinstaubte und zum Radrentner degradiert war) nicht zurechtkam, ob es sich latent überfordert oder psychologisch der neuen Herausforderung nicht gewachsen sah, ich weiß es nicht... jedenfalls begrüßte es mich mit einem Platten, der anscheinend von der kurzen Radtour die ich am Abend zuvor unternommen hatte, herrührte.
Echte bayerische Biergartenidylle. |
Dies wiederum zeigte mir, wie wenig ich auf einen solchen Fall vorbereitet war. Das Schlechte nach Umzügen ist, dass einem immer erst auffällt was man vergessen hat, wenn man es eigentlich dringend bräuchte. Nunja, jedenfalls bin ich dann (fluchend) zurück in die Wohnung, hab meine Radklamotten in die Ecke geworfen und bin erstmal in die nächste Straßenbahn gehechtet, zum Radladen meines Vertrauens (und auch den einzigen, den ich hier bisher gesehen habe). Dort kaufte ich zwei Schläuche (sicher ist sicher) und machte mich wieder auf den Rückweg durch die etwas überfüllte Innenstadt (aber bei solch einem Wetter an einem Samstagmorgen, wer würde was anderes erwarten?). Anschließend wechselte ich den Schlauch und kam endlich, wenn auch mit einiger Verspätung, los.
Lech |
Lechtrail |
Altarm des Lech |
Die Radtour führte mich zunächst durch die Innenstadt, an den repräsentativsten Plätzen Augsburgs vorbei, und auch wenn ich diese mittlerweile schon kenne muss ich doch feststellen, dass man vom Rad aus doch nochmal eine andere Perspektive auf die Dinge hat. Danach ging es in den Stadtwald (der, nur damit kein falscher eindruck entsteht, kein Park mir Wald ist, sondern ein ordentlicher Wlad der in seiner Länge etwa 20 Kilometer misst und an den meisten Stellen mindestens 5 Kilometer breit ist) von Augsburg und nach kurzer Zeit bereits am Lech entlang, dem ich flussaufwärts folgte. Das Wetter war wirklich fantastisch und einige ganz Todesmutige wagten sich sogar schon zum schwimmen in den Fluss, was ich aber nur am Rande wahrnahm... ich wollte weiter und verlorene Zeit gutmachen.
Mein Ziel war Mering, was eigentlich nicht so weit von Augsburg entfernt liegt, am Hinweg hatte man aber mit ziemlich heftigem Gegenwind zu kämpfen, den der Föhn von den Alpen her brachte, der aber auch dafür sorgte, dass es mit 30 Grad sommerlich warm war. Etwa vier Kilometer vor Mering ging es über eine Brücke über den Lech und dann an gelb blühenden Rapsfeldern entlang weiter. In Mering kaufte ich mir eine Brezel, auch wenn sich diese eigentlich alltägliche Transaktion als größere challenge entpuppte als erwartet. Der ältere Herr der mich bediente und bei dem Kunden vor mir bereits wie in Zeitlupe gearbeitet hatte (was mich immer nervös macht, selbst wenn ich es nicht eilig habe ärgert es mich, die kostbare Lebenszeit von Kunden derartig zu verschwenden), und den ich nur mit großer Konzentration verstand, war offensichtlich von meinem Hochdeutsch überfordert und fragte mahrmals nach, was ich kaufen wollte. Schließlich ließen sich diese linguistischen Hürden aber doch noch irgendwie überwinden und ich bekam tatsächlich was ich verlangt hatte. Auf dem Marktplatz in Mering, einem Kaff das außer besagtem Platz auch weiter nichts spektakuläres zu bieten schien, setzte ich mich in die Sonne und und genoß meine hart erkämpfte Brezel mit einem kühlen Getränk.
Mein Ziel war Mering, was eigentlich nicht so weit von Augsburg entfernt liegt, am Hinweg hatte man aber mit ziemlich heftigem Gegenwind zu kämpfen, den der Föhn von den Alpen her brachte, der aber auch dafür sorgte, dass es mit 30 Grad sommerlich warm war. Etwa vier Kilometer vor Mering ging es über eine Brücke über den Lech und dann an gelb blühenden Rapsfeldern entlang weiter. In Mering kaufte ich mir eine Brezel, auch wenn sich diese eigentlich alltägliche Transaktion als größere challenge entpuppte als erwartet. Der ältere Herr der mich bediente und bei dem Kunden vor mir bereits wie in Zeitlupe gearbeitet hatte (was mich immer nervös macht, selbst wenn ich es nicht eilig habe ärgert es mich, die kostbare Lebenszeit von Kunden derartig zu verschwenden), und den ich nur mit großer Konzentration verstand, war offensichtlich von meinem Hochdeutsch überfordert und fragte mahrmals nach, was ich kaufen wollte. Schließlich ließen sich diese linguistischen Hürden aber doch noch irgendwie überwinden und ich bekam tatsächlich was ich verlangt hatte. Auf dem Marktplatz in Mering, einem Kaff das außer besagtem Platz auch weiter nichts spektakuläres zu bieten schien, setzte ich mich in die Sonne und und genoß meine hart erkämpfte Brezel mit einem kühlen Getränk.
Kriegerdenkmäler eignen sich gut zum Rad anlehnen! |
Mering |
Auf der Rückfahrt zum Lech fiel mir dann auf, dass man am Horizont hinter den vielen Feldern die Alpen sehen konnte, die noch deutlich weiß und schneebedeckt waren und sich vom blauen Himmel abhoben. Der Versuch das ganze fotographisch festzuhalten scheiterte allerdings, zu diesig, man kann nix erkennen von wegen Berge. Anschließend ging es, diesmal mit kräftgem Rückenwind, wieder lechabwärts und ich machte noch einen kurzen Umweg hinein in die Tiefen des Augsburger Stadtwalds, der von einer Vielzahl von Wegen durchzogen ist.
Dort kühlte ich auch meine beanspruchten Füße in einem Bach, fuhr anschließend am Augsburger Zoo und am Botanischen Garten vorbei, wieder durch die Innenstadt zurück. Und natürlich, wie könnte es auch anders sein, holte ich mir mal wieder einen Sonnenbrand, das gehört bei intensiven Outdooraktivitäten schon zum guten Ton bei mir. Das Fazit fällt dennoch durchweg positiv aus: Eine schöne Tour die man durchaus wiederholen kann, das nächste mal vielleicht mit kleineren Routenänderungen, mal sehen ob ich demnächst wieder zum radeln komme, oder zu viele andere Pläne habe...
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